Wärmedämmverbundsystem – WDVS


Wärmedämmverbundsystem kurz WDVS

FIRA® WDVS HAUS

WDVS am Haus | © maho / fotolia.com

Wissenswertes zum Wärmedämmverbundsystem, kurz WDVS

Das Wärmedämmverbundsystem, auch bekannt unter dem Kürzel WDVS kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn es um die energetische Sanierung einer Immobilie geht. Entwickelt wurde die Wärmedämmverbundsystem-Technologie in den 1960er Jahren und seitdem wird sie aus gutem Grund konsequent weiterentwickelt. Denn ein WDVS erweist sich aus mehreren Gründen als hervorragender Beitrag zum Umweltschutz. So lässt sich durch ein Wärmedämmverbundsystem sowohl der Verbrauch an fossilen Brennstoffen als auch die Kohlendioxid-Emissionen erheblich reduzieren. Ersteres führt zu niedrigeren Heizkosten, wodurch sich das WDVS auch positiv auf das Konto des Immobilienbesitzers auswirkt. Ein Wärmedämmverbundsystem lässt sich sowohl bei Neubauten als auch bei der Sanierung von Altbauten einbauen. Alles Wichtige zum Thema WDVS im Überblick:

Allgemeine Informationen zum Wärmedämmverbundsystem (WDVS)

Bei einem Wärmedämmverbundsystem handelt es sich in den meisten Fällen um eine Form der Fassadendämmung - oft wird das WDVS von außen angebracht. Während diese Art der Dämmung bei Neubauten von Vornherein angebracht werden kann, wird sie bei Bestandsbauten meist dann verwendet, wenn ohnehin Verputz- oder Verkleidungsarbeiten an der Fassade durchgeführt werden. Der Grund: Das WDVS lässt sich dann so anbringen, dass optisch kein Unterschied mehr auszumachen ist. Selbst der nachträgliche Einbau rechnet sich langfristig gesehen, weil sich dadurch die Heizkosten um etwa 30 Prozent pro Jahr senken lassen. Weniger gut eignet sich das Wärmedämmverbundsystem hingegen bei Fachwerkgebäuden und denkmalgeschützten Immobilien.

WDVS: Der Aufbau und die Funktionsweise

FIRA® Dämmsystem WDVS

Quelle: Sto SE & Co. KGaA

Das Wärmedämmverbundsystem wird aus mehreren perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten zusammengesetzt. Nichtsdestotrotz besteht das WDVS aus einem sehr einfachen Aufbau: Zunächst werden die Dämmplatten direkt auf den Putz des Hauses aufgebracht. Die Befestigung erfolgt - je nach den örtlichen Gegebenheiten - entweder mit Schienen oder mit Dübeln. Auf diese Platten wird nun Armierungsmörtel, in den feines Glasfasergewebe eingearbeitet wird, aufgetragen. Die Mörtelschicht ist zwischen 1,5 und fünf Millimeter dick. Durch diese Maßnahme wird die Spannung großflächig verteilt und es wird verhindert, dass sich Risse bilden, wenn der Verputz schneller abkühlt als der Untergrund. Der Außenputz, der zum Schluss aufgetragen wird, bildet den Abschluss des Wärmedämmverbundsystems. Weil das WDVS in Deutschland der bauaufsichtlichen Zulassungspflicht unterliegt, sollten die Arbeiten ausschließlich von einem dafür qualifizierten Handwerker ausgeführt werden.

Grundsätzlich können zahlreiche Dämmstoffe für ein Wärmedämmverbundsystem verwendet werden. Am häufigsten kommen jedoch Polystyrol-Platten zum Einsatz. Bei der Auswahl des Dämmstoffes für das WDVS ist für den Bauherrn lediglich ein Kriterium entscheidend: Wie groß ist die Wärmeleitfähigkeit des Materials? Die Isolationswirkung ist umso größer, je geringer dieser Wert ausfällt. Ein weiteres Kriterium, nämlich den Brandschutz, kann der Bauherr zunächst außer Acht lassen. Denn als Dämmstoff für ein Wärmedämmverbundsystem sind in Deutschland ohnehin nur Baustoffe zugelassen, die einen ausreichenden Brandschutz gewährleisten.

Welche Vor- und Nachteile bringt ein Wärmedämmverbundsystem mit sich?

Zwar bringt der Einbau eines WDVS auch einige Nachteile mit sich. Für viele Bauherren überwiegen jedoch die Vorteile, die sich auch in barer Münze auszahlen können.

Das sind die Vorteile von WDVS:

  • - jährliche Einsparung bei den Heizkosten um bis zu 30 Prozent
  • - niedrigere Kohlendioxid-Emissionen
  • - Wertsteigerung der Immobilie
  • - Das Wärmedämmverbundsystem verhindert auch die Schimmelbildung

Die Nachteile:

  • - Die Montage ist sehr aufwändig
  • - Der Einbau eines WDVS ist mit hohen Investitionen verbunden
  • - Das Wärmedämmverbundsystem kann nicht an jeder beliebigen Fassade angebracht werden.

 

Wie viel kostet ein Wärmedämmverbundsystem?

FIRA®  WDVS Kosten

Kosten WDVS | © Gina Sanders / fotolia.com

Wie hoch der Preis des WDVS im individuellen Fall ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einer davon ist etwa die Wahl des Dämmstoffes sowie des Herstellers. In der Rechnung muss aber auch berücksichtigt werden, wie hoch der Aufwand für Vorarbeiten ist und wann die Montage erfolgen soll. Ein Wärmedämmverbundsystem kostet im Schnitt circa 120 Euro je Quadratmeter, wenn Polystol-Platten mit einer Stärke von 15 Zentimetern verwendet werden. Diesen Wert hatte die Deutsche Energie-Agentur in einer umfangreichen Studie aus dem Jahr 2010 errechnet. Dabei wurden die Daten von rund 230 Sanierungsobjekten ausgewertet. In diesem Wert sind die Kosten für die notwendigen Vorarbeiten und die Gerüste bereits enthalten.

Als grober Richtwert lassen sich die Preise in etwa folgendermaßen festlegen:

Eine Fassadensanierung ohne Dämmmaßnahmen schlägt mit etwa 50 Euro pro Quadratmeter zu Buche. Daraus ergeben sich für ein Mehrfamilienhaus Kosten in Höhe von circa 28.000 Euro.

Die Fassadensanierung mit Wärmedämmverbundsystem kostet etwa zwischen 90 und 150 Euro pro Quadratmeter. Für ein Mehrfamilienhaus fallen also Kosten von etwa 50.000 Euro an.

Wird der Einbau von WDVS gefördert?

Förderung WDVS

Fördermittel WDVS | © dessauer / fotolia.com

Die energetische Sanierung von Gebäuden, etwa mit einem Wärmedämmverbundsystem, schreckt viele Immobilienbesitzer wegen der hohen Kosten ab. Allerdings sind nur die Investitionskosten relativ hoch, die sich jedoch in den meisten Fällen innerhalb von wenigen Jahren amortisiert haben. Schließlich bringt die Montage eines WDVS nicht unerhebliche Einsparungen bei den Heizkosten mit sich. Zudem werden Teil- und Komplettsanierungen durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) entweder in Form eines zinsgünstigen Kredites oder eines Zuschusses gefördert. Für die Fassadendämmung gibt es folgende Förderprogramme:

  • - Wird ein Wärmedämmverbundsystem eingebaut werden, können Bauherren den KfW 430 Zuschuss in Anspruch nehmen. Dieser beträgt zehn Prozent der Kosten für die Sanierung, maximal jedoch 5.000 Euro.
  • - Bauherren, die ein Wärmedämmverbundsystem einbauen, können alternativ den KfW 152 Kredit in Anspruch nehmen. Ausgezahlt werden maximal 50.000 Euro mit einem Zinssatz von 0,75 Prozent. Darüber hinaus gibt es einen Tilgungszuschuss in Höhe von 7,5 Prozent.

Wann lohnt es sich, ein Wärmedämmverbundsystem einzubauen?

Nicht jede Immobilie eignet sich entgegen anderslautender Meinungen für ein WDVS. Bevorzugt wird das Wärmedämmverbundsystem bei Mehrfamilienhäusern, die eine große Fassade besitzen, eingebaut. Der Grund: Hier besteht die äußerste Schicht der Fassade in der Regel sowieso aus Putz, weshalb das Wärmedämmverbundsystem optisch nicht ins Gewicht fällt - es ist schlicht nicht ersichtlich, ob sich unter der Putzschicht eine Dämmung befindet oder nicht.

Bei historischen Gebäuden, die unter Denkmalschutz stehen oder bei Fachwerkhäusern ist der Einbau eines WDVS hingegen nicht anzuraten. Falls der Bauherr nicht auf eine Dämmung verzichten möchte, sollte er statt zur WDVS zu einer Einblasdämmung greifen. Alternativ kann er andere Möglichkeiten zur Energieeinsparung in seiner Immobilie nutzen.

Im Hinblick auf die Kosten sollten grundsätzlich möglichst große Flächen mit einem WDVS versehen werden. In diesem Fall sinken die Gesamtkosten insgesamt, obwohl das Wärmedämmverbundsystem als relativ kostenintensiv gilt. Das WDVS lohnt sich vor allem dann, wenn ohnehin eine Fassadensanierung ansteht. Dann summieren sich die Mehrkosten durch das Wärmedämmverbundsystem auf lediglich 50 bis 70 Euro pro Quadratmeter, wie das Darmstädter Institut für Umwelt und Wohnen ermittelt hat.

Das Wärmedämmverbundsystem und der Brandschutz

Ein Wärmedämmverbundsystem, das in Deutschland erhältlich ist, gilt ohnehin als "schwer entflammbar", was auch von unabhängigen Instituten bestätigt wird. Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS) hat also nicht die höchste Brandschutzklasse, was sich jedoch nicht negativ auf die Sicherheit der Hausbewohner auswirkt. Denn nur etwa ein Prozent aller Gebäudebrände haben in Deutschland ihre Ursache in einem Fassadenbrand. Auch lässt sich nicht feststellen, ob die Ursache möglicherweise auf die Dämmung zurückzuführen ist. Meist bricht das Feuer nämlich im Inneren des Hauses aus, wo nahezu alle Einrichtungsgegenstände schneller entflammbar sind als es bei einer Fassadendämmung mit WDVS der Fall ist.

Weil es jedoch immer wieder zu kontroversen Diskussionen zum Thema WDVS und Brandschutz kommt, haben die Hersteller längst reagiert: Weil es sich bei den Dämmstoffen, die für das WDVS verwendet werden, tatsächlich um Stoffe handelt, die leicht entflammbar sind und zu einer großen Rauchentwicklung neigen, werden die Stoffe nicht in Reinform verwendet. Stattdessen werden dem Grundstoff für die Fassadendämmung Flammschutzmittel beigemengt. Diese binden den Sauerstoff, der für die gute Dämmwirkung verantwortlich ist und sorgen damit eben dafür, dass das Wärmedämmverbundsystem insgesamt als schwer entflammbar gilt.


FIRA® Fassaden - WDVS

WDVS-Angebot - FIRA® Fassaden Spezialtechnik GmbH